WIRRWARR WAR MORGEN - GESTERN IST VORBEI. SEI LEISE DU SCHWEIGST ZU LAUT.

Sonntag, 29. Mai 2011

Nuttenfrühstück.


(original by psychiatrique @ deviantART)


Es ist jeden Tag das Gleiche. Ich stehe auf, mache mir meinen Kaffee und 'verschlinge' dazu erst einmal zwei Zigaretten. Ich glaube, ich könnte mittlerweile gar nicht mehr. Es ist Routine, es gehört daszu, es ist normal.
Das mehr oder weniger Schlimme daran ist, dass es den ganzen Tag nicht sonderlich anders weiter geht. Ein bis zwei Kannen Kaffe & mindestens eine Schachtel Zigaretten - davon lebe ich. Was anderes bekomme ich ohnehin nicht richtig runter. Ich weiß, wie ungesund meine Lebensweise ist, doch der Mensch weiß so einiges und tut es trotzdem, auch wenn die Konsequenzen bekannt sind. Es ist nicht so, dass ich mich zwingen würde nichts zu essen. Überall liest man davon, wie scher den Leuten Diäten fallen, dass sie immer wieder schwach werden, weil der Appetit zu groß ist, oder ähnliches. Diesen Menschen kann ich nur ans Herz legen, dass sie froh sein sollten, überhaupt noch Appetit zu haben. Essen macht keinen Spaß, wenn einem direkt danach übel wird, egal wie viel oder was man isst. Es macht keinen Unterschied was man zu sich nimmt, wenn sich alles auf der Zunge in Staub zu verwandeln scheint. Alles schmeckt gleich. Im Prinzip esse ich nur noch, weil ich es muss, weil ich weiß, dass ich sonst früher oder später daran zu Grunde gehe. Ich kann nicht einmal anderen beim Essen zusehen, weil es mich anwidert. Ich kann nicht in Worte fassen, was ich empfinde, wenn ich jemanden essen sehe oder kauen höre. Ich habe schon so vieles versucht, aber der Appetit kommt nicht zurück. Das Gefühl von Hunger, einem knurrenden Magen, kenne ich schon längst nicht mehr. Alles wonach sich mein Körper sehnt ist Koffein & Nikotin und er macht es auch spürbar deutlich, wenn er davon nicht ausreichend bekommt.

Was es ansonsten zu sagen gibt? Das Wochenende ist so gut wie vorbei und wieder einmal stelle ich mir die Frage, wie lange das alles noch so weiter gehen soll. Mittlerweile verbringe ich seit etwa Februar jeden Tag in meinem Zimmer. Abgedunkelt, abgeschottet und von allem isoliert. Ich kann mich nicht aufraffen, habe Angst davor nach draußen zu gehen und allein der Gedanke unter Menschen zu sein, macht mich wahnsinnig. Es ist schrecklich wenn man nicht einmal die besten Freunde sehen will, weil man sich selbst nicht traut. Zu unberechenbar ist mein Gefühlsleben, als das ich es irgend jemandem zumuten wollte, länger als fünf Minuten mit mir auszuhalten. Zudem macht es keinen Unterschied ob ich in Gesellschaft bin oder nicht, ich bin ohnehin immer einsam und das wohl schon viel zu lange. Irgendwann im Juni soll es aufwärts gehen - eine Therapie soll helfen. Doch wie soll man mir helfen können, wenn ich nicht bereit bin, mir helfen zu lassen? Mir ist durchaus bewusst, dass man Eigeninitiative zeigen muss, wenn man etwas verändern möchte, doch ich schaffe es nicht gegen die Stimme anzukämpfen, die mir sagt, dass jegliche Hoffnung verloren ist. Man erwartet Erklärungen von mir, aber was soll ich erklären. Wenn ich zu hundert Prozent wüsste, was mit mir nicht stimmt, wäre wohl nicht alles so kompliziert, oder nicht?

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